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08.02.2025
Warum Trockenfutter für deinen Hund eine Herausforderung sein kann.
Hast du dich jemals gefragt, ob das Trockenfutter für deinen Hund wirklich gesund sein kann?
Meine Antwort hier : Ein klares Nein!
Trockenfutter ist für deinen Hund nicht ideal, und ich erkläre dir auch warum.
Dehydration
Der erste wichtige Punkt, der ins Auge fällt, ist dass Trockenfutter im Vergleich zu frischem Futter weniger Feuchtigkeit enthält. Das bedeutet nicht nur, dass dein Hund mehr trinken muss, um das Futter richtig zu verdauen. Oftmals kommt es sogar zu einer unbemerkten Dehydration, die eine Belastung für die Nieren darstellt.
Enzymmangel und unerwünschte Gärungsprozesse
Ein weiterer Aspekt ist, dass Trockenfutter nicht die natürlichen Enzyme enthält, die in frischer Nahrung vorkommen. Diese Enzyme sind jedoch sehr wichtig für eine gute Verdauung. Wenn dein Hund nicht genügend Enzyme hat, kann es hier zu einem Mangel kommen, der die Verdauung erschwert.
Und was passiert, wenn das Futter nicht richtig verdaut wird? Dann können im Darm deines Hundes unerwünschte Gärungsprozesse entstehen, die unangenehme Folgen haben können, denn dabei entstehen Stoffe, die die Darmwand deines Hundes durchlässiger machen können. Welche Folgen kann das haben ?
Das Immunsystem in Alarmbereitschaft
Wenn die Darmwand nicht mehr richtig funktioniert, können Bakterien, Farbstoffe oder Zusatzstoffe leichter in den Blutkreislauf gelangen. Das ist wie ein Alarmsignal für das Immunsystem deines Hundes, welches dann natürlich auf Hochtouren läuft.
Als Folge davon können Allergien oder andere Krankheiten entstehen, weil das Immunsystem überreagiert.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Verdauungsdauer von Trockenfutter im Vergleich zu frischem Fleisch. Während Fleisch normalerweise innerhalb von sechs bis acht Stunden verdaut ist, braucht Trockenfutter unter Umständen bis zu 20 Stunden! Das bedeutet eine dauerhafte Belastung des Darms!
Und stell dir vor, dein Darm muss ständig auf Hochtouren arbeiten, ohne Pause. Das ist wie ein Marathon für den Darm - auch für den deines Hundes! Dadurch kann er keine gesunde Darmflora aufbauen, welche aber das A und O für eine gesundes Immunsystem ist. Zusätzlich entstehen während der Verdauung auch noch Schlacken im Körper, die nicht verwertet werden können. Diese Schlacken werden dann oft über die Haut ausgeschieden, (da Niere und Leber als Entgiftungsorgane hier schon oft überfordert sind) was zu Hautproblemen führen kann. Ab dem Punkt merkst du dann vielleicht, dass etwas nicht stimmt, weil dein Hund auf einmal unter Juckreiz leidet oder entzündete Hautstellen, sogenannte Hotspots, entwickelt.
Mangelerscheinungen und Allergien:
Wenn der Darm ständig überlastet ist, kann er langfristig nicht mehr genügend Nährstoffe aufnehmen. Das kann zu Mangelerscheinungen führen. Und weil der Körper auf die andauernde Belastung reagiert, können auch allergische Reaktionen auftreten.
Was kannst du tun?
Sorge für eine artgerechte, gesunde Ernährung deines Tieres !
Am besten geeignet für deinen Hund ist hochwertiges Feuchtfutter oder eine Ernährung mit frischem Fleisch. Beide Optionen versorgen deinen Hund mit allen wichtigen Nährstoffen in ihrer natürlichen Form und unterstützen eine gute Verdauung.
Wenn du dich für die Frischfleischfütterung entscheidest, solltest du dich aber unbedingt von einem Hundeernährungsberater begleiten lassen. Er kann einen individuellen Ernährungsplan für deinen Hund erstellen, der alle seine Bedürfnisse berücksichtigt. Gerne stelle ich hier einen Kontakt her.
Der Umstieg von Trockenfutter auf Feuchtfutter oder Frischfleisch kann am Anfang etwas schwierig sein. Es kann sein, dass dein Hund kurzzeitig Durchfall bekommt, weil sich sein Darm erst mal umstellen muss. Er muss sich an das neue Futter gewöhnen. Aber lass dich davon nicht entmutigen! Bleib geduldig und konsequent, damit dein Hund so gesund wie möglich wird.
Konservierungsstoffe - eine tickende Zeitbombe
Fakt ist, dass Trockenfutter immer Konservierungsstoffe enthält. Diese Stoffe sind notwendig, um das Futter über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen. Ohne Konservierungsstoffe würde das Futter schnell verderben.
Leider sind viele Konservierungsstoffe, die in Trockenfutter verwendet werden, für Hunde mehr als ungesund. Sie können Allergien auslösen, die Leber belasten oder sogar krebserregend sein.
Geschlossene statt offene Deklaration - ein undurchsichtiger Dschungel
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass bei Tierfutter hier in Deutschland keine offene Deklarationspflicht besteht, sondern nur eine geschlossene. Das bedeutet, dass viele Inhaltsstoffe so verschlüsselt sind, dass du als Verbraucher sie gar nicht erkennen kannst. Billige Füllstoffe, Abfallprodukte, synthetische Zusätze, Zucker, darmlähmende Zusätze, Geschmacksverstärker und Lockstoffe, die Bandbreite ist unendlich…
Zusammenfassend halten wir mal fest :
Wird dein Hund mit Trockenfutter ernährt, ist es so ähnlich, als würdest du nur von Junk Food leben. Hier kann die Gesundheit nur langfristig auf der Strecke bleiben!
“Mein Hund hat das aber immer gut vertragen!” - Eine trügerische Behauptung
Gerne wird auch der Satz verwendet: “Wir hatten schon immer Hunde. Die wurden auch nur mit Trockenfutter gefüttert und die hatten nie was !”
Meine Antwort hierzu: Ja, sicherlich macht es erstmal den Anschein, dass der Hund das Futter gut verträgt, auch über einen langen Zeitraum. Leider leiden Hunde jedoch still und zeigen nicht immer, wenn sie sich unwohl fühlen. Die kleinen Anzeichen des Unwohlseins werden oft von den Haltern übersehen: Schmatzen, Gras fressen, wechselhafter Kot.
Erst wenn starker Juckreiz hinzukommt, suchen die Halter den Tierarzt auf, denn ab da vermuten sie eine plötzliche Futtermittelunverträglichkeit. Der TA verschreibt hier dann gern spezielle Diätfuttermittel, meistens Trockenfutter ( ..haben wir aber doch eben schon festgestellt, dass dieses Futter zu Allergien führen kann !?!). Den Juckreiz bekämpft der TA oftmals mit Apoquel: schnelle Hilfe für verzweifelte Halter und einen sich quälenden Hund.
Nun, leider hat dieses Mittel erhebliche Nebenwirkungen. Apoquel kann wesentliche Funktionen des Immunsystems deines Hundes beeinträchtigen. Gerne bildet sich z.B. ein Hefepilz. Und hier schließt sich der Kreis…
Es ist einfach unfassbar wichtig zu verstehen, dass “gut vertragen” nicht bedeutet, dass das Futter auch gesund ist. Oftmals zeigen sich die negativen Auswirkungen von Trockenfutter erst nach Jahren in Form von chronischen Krankheiten.
Es liegt nun also an uns, als verantwortungsbewusste Tierhalter, genauer hinzuschauen und die Ernährung unserer Hunde kritisch zu hinterfragen.
Schließlich ist unser Tier nicht mehr “nur ein Tier”, sondern ein geliebtes Familienmitglied und so wollen wir es auch behandeln :-)
Grüße aus der Tierhheilpraxis
Melanie Hoffmann
Melanie - 18:48:48 @